Lippenbändchen durchtrennen Das Lippenbändchen befindet sich über beziehungsweise zwischen Ihren oberen Schneidezähnen. Dieses kann Probleme verursachen, wenn es bis in die Zahnreihe gewachsen ist. Des öfteren ist hier das Kürzen oder Entfernen der Bindegewebsfalte nötig. Das Lippenbändchen kann sehr stark ausgeprägt sein oder sehr tief sitzen, wodurch es zu einer Lücke zwischen den Schneidezähnen kommen kann. Bei Erwachsenen kann das Lippenbändchen außerdem zu Parodontitis führen oder diese verschlimmern, wenn es sehr kurz ist. Die Behauptung, dass das Lippenbändchen nötig ist, um eine Verbindung zwischen dem Kiefer und den Lippen zu schaffen, wurde bereits wiederlegt. Wir brauchen das Lippenbändchen ebenso wenig wie unsere Weisheitszähne. Besonders bei Kindern kann das Entfernen des Lippenbändchens eine bereits vorhandene Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen schließen. Wir empfehlen die Entfernung ab dem siebten Lebensjahr, nachdem der Zahnwechsel vollständig erfolgt ist. Das Lippenbändchen wird unter örtlicher Betäubung entfernt und anschließend die Wunde vernäht. Der kleine Eingriff ist harmlos. Die Fäden können nach etwa einer Woche gezogen werden, nach ca. etwa drei Wochen ist die Wunde vollständig verheilt. Weniger blutig ist die Entfernung mittels Laser, bei der anschließend auch kein Vernähen nötig ist. Bei Beschwerden durch das Lippenbändchen werden die Kosten für den Eingriff meist von der Krankenkasse übernommen. Informieren Sie sich vorab und prüfen Sie, ob Ihre Kasse beispielsweise auch die Laserbehandlung bezahlt. Zahnentfernung (Extraktion) Wenn alle zahnerhaltenden Maßnahmen fehlgeschlagen, muss ein Zahn entfernt werden. Stark zerstörte Zähne sind oft nicht einfach zu entfernen, da oft nur noch ein kleiner Teil des Zahnes sichtbar ist. Zähne die über einen längeren Zeitraum so belassen sind können auch vom Zahnfleisch überwuchert werden. Ist eine Entfernung der Zahnreste mit der Zange (Zahnextraktion) nicht mehr möglich, muss der verbliebene Zahnanteil chirurgisch entfernt werden. Nach der örtlichen Betäubung mit einer Spritze (Lokalanästhesie), erfolgt ein Schnitt im Bereich des Zahnfleisches. Das Gewebe wird abgeklappt, danach wird der darunter liegende Kieferknochen wird sichtbar. Dann der verbliebene Zahnanteil mit geeignetem Instrument entfernt. Die Wunde wird anschließend gesäubert, die Schleimhaut mit mehreren Nähten fixiert. Damit nach der Operation keine Schmerzen entstehen, wird ein Schmerzmittel verschrieben. Nach 10 Tagen werden die Fäden wieder entfernt. Weisheitszahnentfernung Im Gebiss eines Erwachsenen sind auf jeder Kieferseite insgesamt drei Backenzähne. Der letzte Zahn im Ober- und Unterkiefer wird als Weisheitszahn bezeichnet. Dieser befindet sich in der Mundhöhle ganz hinten. Häufig ist nicht genügend Platz im Kiefer vorhanden, so dass die Weisheitszähne in der normalen Einordnung im Gebiss gehindert werden. Besonders bei Weisheitszähnen, die zum Teil sichtbar sind, entstehen Schmutznischen, in denen sich verstärkt Bakterien ansammeln können. Deshalb kommt es bei sehr vielen Betroffenen zu einer Schleimhautentzündung, oft in Kombination mit Mundgeruch, Schwellung der Wange, einer eingeschränkten Mundöffnung, Schluckbeschwerden, sowie einer Verschlechterung des allgemeinen Wohlbefindens. Des Weiteren können Weisheitszähne auf benachbarte Zahnwurzeln drücken. Eine Schädigung der benachbarten Zahnwurzel und des Zahnes ist dann möglich. Verbleiben dritte Backenzähne im Knochen können auch Gewebehohlräume entwickeln, welche den angrenzenden Knochen langsam verdrängen. Eine Weisheitszahnentfernung ist grundsätzlich ein schmerzloser Eingriff. Nach der örtlicher Betäubung wird mit einem Skalpell im Bereich des Kieferkammes geschnitten. Das Gewebe über dem Weisheitszahn wird abgeklappt, um den darunter liegende Kieferknochen sichtbar zu machen. Nun wird der dritte Backenzahn freigelegt, um diesen im ganzen oder in Stücken zu entfernen. Die Wunde wird anschließend gesäubert, die Schleimhaut mit mehreren Nähten fixiert. Damit nach der Operation keine Schmerzen entstehen, wird ein Schmerzmittel verschrieben. Nach 10 Tagen werden die Fäden wieder entfernt. Wurzelspitzenresektion Die Entfernung der Wurzelspitze kann notwendig sein, wenn es trotz einer korrekten Wurzelbehandlung zu Schmerzen kommt. Wenn z.B. eine Wurzelkrümmung vorliegt, gelingt es nicht, den entzündeten Zahn vollständig bis zur Wurzelspitze aufzubereiten. Es kommt dadurch zu einer erneuten Entzündung im Bereich der Wurzelspitze, welche zur Bildung von abgekapselten Eiteransammlungen und Gewebehohlräumen führen kann. Entzündungsherde der Zahnwurzeln können gefährlich werden, besonders wenn bereits andere Erkrankungen vorliegen oder durch die vorangegangene Wurzelbehandlungen bereits das körpereigene Abwehrsystem geschwächt ist. Bei der Wurzelspitzenresektion wird in einem kleinen chirurgischen Eingriff die infizierte Wurzelspitze gekappt und das umgebende Entzündungsgewebe entfernt. Hierbei handelt es sich um einen Versuch des Zahnerhaltes, alternativ wäre eine Entfernung (Extraktion) des betreffenden Zahnes. Bei einer Wurzelkappung erfolgt der Zugang zur Zahnwurzel von der Seite. Nachdem das Operationsgebiet lokal betäubt wurde, erfolgt eine Schnittführung im Zahnfleisch. Das Gewebe wird abgeklappt und der darunter liegende Kieferknochen wird sichtbar. Die entzündete Wurzelspitze sowie das entzündete Gewebe werden entfernt und der Wurzelstumpf mittels Füllung verschlossen. Die Wunde wird anschließend gesäubert, die Schleimhaut mit mehreren Nähten fixiert. Damit nach der Operation keine Schmerzen entstehen, wird ein Schmerzmittel verschrieben. Nach 10 Tagen werden die Fäden wieder entfernt. |